Direkt zwischen Feuerwehrhaus und Senioren-Domizil wird in Bad Münder in den nächsten Jahren eine historische Rarität für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die ehemalige Glashütte im Ortsteil Klein Süntel. Was derzeit eher nach einer provisorischen Baustelle aussieht, ist seit über zehn Jahren Bestandteil archäologischer Arbeit, organisiert und finanziert durch das Forum Glas e.V. und seinem Gründer Hermann Wessling. Dieser führte den grünen Bundestagsabgeordneten Helge Limburg und weitere Interessierte über die Ausgrabungsstätte und erzählte von den Hindernissen der Vergangenheit und den Plänen für die Zukunft.
Von der damaligen Glashütte sind derzeit kaum mehr als die kreisrunden Fundamente der Außenmauer erkennbar. Sie wurden zusammen mit der Innenfläche von dem Glasarchäologen Dr. Peter Steppuhn zusammen mit einem bis zu 10-köpfigem Team in sechsmonatiger mühevoller Kleinstarbeit 2016 freigelegt und dokumentiert. In den folgenden Jahren wurde die Ausgrabungsstätte in enger Abstimmung mit dem Nds. Landesamt für Denkmalpflege mit baulichen Maßnahmen stabilisiert, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. So kann sie für folgende Generationen und deren Nachforschungen erhalten werden.
Noch in diesem Jahr soll die derzeit mit Planen abgedeckte Fläche innerhalb der Rundmauer ein begrüntes Dach erhalten. Ein echtes Highlight wird die digital aufbereitete Gestaltung des früheren Rauchgaskegels werden, der sogar das Dach des benachbarten Pflegeheims überragt hätte. Für die Vollendung des Projektes ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Helge Limburg, grüner Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Hameln-Pyrmont/Holzminden würdigt die Arbeit des Vereins. „Ich freue mich darüber, dass Hermann Wessling und sein Team durch ihren persönlichen Einsatz einen Teil der Geschichte des Weserberglandes wieder aufleben lassen. Ich hoffe, dass viele Menschen für das Projekt spenden und es somit künftig zu einem spannenden Ort für Alle werden kann.“
Die Glashütte Klein Süntel ist Teil des Glasstelen-Pfads der Deister-Süntel-Osterwald-Region, der die Glastradition seit dem 16. Jahrhundert beschreibt. An sieben Standorten können die ehemaligen Orte der Glasproduktion erkundet werden. Informationen dazu und zu weiteren Projekten sind zu finden auf www.forum-glas-bad-muender.de
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