Vergangene Woche traf ich bei einem Informationsbesuch im Solling Hospiz die beiden Geschäftsführer des zukünftigen Hospizes „Christine Amalie“. Dabei war auch ein Vertreter des Fördervereins „Solling-Hospiz Christine Amalie e.V.“.
Neben einem Besuch der Baustelle sprachen wir im Büro des Palliativnetzes Region Holzminden e.V. in Holzminden über Ziele unseres Treffens und die Herausforderungen für den Hospizverein: In der Palliativversorgung gibt es nach wie vor Versorgungslücken. Insbesondere dann, wenn die Betreuung der Schwerstkranken und Sterbenden die Angehörigen überfordert, wird es problematisch. Gründe hierfür sind fehlende spezialisierte stationäre Versorgungsmöglichkeiten, zunehmend aber auch fehlende Fachkräfte in der ambulanten Versorgung. Hospize können diese Versorgungslücke decken. Ddie räumlich nächsten sind aber in Bad Pyrmont und Göttingen. Die weite Entfernung und die meist schwierige Erreichbarkeit stellen neben den häufig langen Wartelisten der vorhandenen Hospize eine große Hürde für Patient*innen und Angehörige dar. Im Raum Holzminden-Höxter sowie im Bereich Northeim, Hildesheim gibt es derzeit keine entsprechenden Angebote.
Auf Initiative des Samtgemeindebürgermeisters und vielen weiteren Beteiligten, zusammen mit einem privaten Bauherrn, wurde die Idee eines Hospizes in Stadtoldendorf auf den Weg gebracht.
Das Palliativnetzwerk Region Holzminden e.V. wird der Betreiber des Hospizes sein und bringt damit nicht nur seine umfassende Expertise aus dem Bereich Palliativversorgung, sondern auch die fundierten Kenntnisse der regionalen Versorgungsstrukturen ein.
Ziel soll sein, betroffenen Patient*innen und Angehörigen eine umfassende Versorgung zu bieten, in der auch der Übergang aus dem Hospiz zurück nach Hause eine Option ist. Gerade vor dem Hintergrund begrenzter Klinikkapazitäten gewinnen solche Strukturen immens an Bedeutung!
Ich bin besonders beeindruckt von dem Netzwerkgedanken, der sich durch das gesamte Projekt zieht. Die Zusammenarbeit des Bauherrn, des Palliativnetzes, des Hospizvereins mit seinen vielen Ehrenamtlichen gelingt hervorragend. Das neue Gebäude wird ideal auf die Bedürfnisse eines Hospizes zugeschnitten sein und durch das Angebot „unter einem Dach“ wird eine zeitgemäße und zukunftsfähige „schlanke“ Organisationsstruktur geschaffen, die Bürokratie deutlich reduziert. Ende des Jahres 2023 gehts voraussichtlich los.
Ich bedanke mich bei den Betreibern und den Ehrenamtlichen für die Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens.
Artikel kommentieren
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.